Dies ist die Geschichte/Doku., welche Wege man manchmal gehen muß um seine Träume und gesteckten Ziele zu erreichen.
Wie die Meisten sicherlich schon am eigenen Leib erfahren haben, ist es oft schon sehr schwierig geworden an zeitgenössisches Material für unsere geliebten Alteisen Boliden zu gelangen. Oftmals wurde die Produktion auf Grund des Alters und der mangelnden Nachfrage eingestellt.
So ging es mir mit den heiß begehrten Campagnolo Felgen.
1.Schritt: Die Suche nach Originalen. In meinem Fall hat das 2 Jahre gedauert, geeignete Felgen in den passenden Größen und Aufnahmen zu finden. Ich wurde in einem Museum fündig, wo ich eigentlich Kernschrott zu einem nicht unerheblichen Preis erwerben durfte. Egal ich hatte erst einmal welche. Naja Magnesium? in diesem Alter? und beschädigt

Eigentlich nicht fahrbar.
2.Schritt: Die Felgen habe ich in langen Winterabenden vermessen, in mein Auto CAD gezeichnet und alle Maße eingegeben. Dies entpupte sich als Sissifus-Arbeit, denn solch eine Felge hat verdammt viele Radien, Winkel und Kanten. Leider konnte ich die Datei nicht laden.
3.Schritt: Die Suche nach einem Form-Modellbauer und Gießer des Vertrauens, der bereit ist auch Kleinstserien zu gießen und der auch was auf dem Kasten hat. Schließlich sollen die Felgen in den Größen
2,5 x 18 vorn und
4.00 x 18 für hinten entstehen, welches einiges an Knoff-Hoff erfordert.
4.Schritt: Nach langen Recherchen und dem Hinzuziehen kompetenter Ingenieure bei Reinmetall wurde mit dem Gießer die passende Legierung gefunden. Heutiges Magnesium hat eine Zugfestigkeit von 180Nm/mm² unser Aluminium nun 220Nm/mm². Dabei ist natürlich auch die Dehngrenze zu beachten, damit solch ein Rad am Ende nicht zu schnell bricht.
Natürlich werden die Räder schwerer als die Originale, aber auf Grund des Alterungsprozesses von Magnesium ist es wesentlich langlebiger.
5.Schritt: Nach dem die Form dann steht, wird ein Abguß gemacht. Hierzu nachfolgend einige Fotos der verschiedenen Arbeitsstufen.
6. Schritt: Der Rohling wird geputzt und mit VA Perlen gestrahlt, um eine Verdichtung der Oberfläche zu erreichen. Bei der Zugfestigkeit des Materials ist dies nicht unbedingt notwendig, aber man wirkt so auch eventuellen späteren Kärbwirkungen und Rißbildung durch eventuelle Kratzer vor.
7. Schritt: Die Felge wird geröngt und wärmebehandelt um Eigenspannungen, die durch das Gießen entstanden sind, aus dem Guß zu bekommen.
8. Schritt: Die Felgen kommen zum CNC Dreher, wo Felgenbett Lagersitze und Radnabe nachgearbeitet werden, damit Radlager usw. gut passen, oder auch der Lochkreis den Originalen entspricht, wo zeitgenössische Bremsscheiben wieder ihre Verwendung finden können.
9. Schritt: Die Radsätze werden pulverbeschichtet, wo sie grundiert und natürlich wieder in Gold farbbeschichtet werden.
Und nach all dem Kram freue ich mich dann endlich eine Probefahrt damit machen zu dürfen
Ich werde weitere Fotos der einzelnen Arbeitstufen weiter dokumentieren, im Moment liegt das gute Stück im Ofen und wird getempert.
Viele Grüße
Fränki[url][/url]